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Von „Grün” bis „Sustainable”: Was bedeutet Nachhaltigkeit für Unternehmen?

Tatjana Müller, Content Managerin bei ENVIRIA, steht vor bunter Wand mit ENVIRIA-Logo.

Tatjana Müller

Content Managerin

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Nachhaltigkeit (engl.: Sustainability) ist in den letzten Jahren zu einem Schlagwort geworden, das in vielen Bereichen unseres Lebens und insbesondere in der Geschäftswelt immer mehr an Bedeutung gewinnt. Nicht zuletzt ist die Einhaltung von ESG-Kriterien bereits verpflichtend für viele Unternehmen. Doch was bedeutet Nachhaltigkeit eigentlich und warum ist es für Unternehmen so wichtig, sich mit diesem Konzept auseinanderzusetzen?

In unserem Blogbeitrag beleuchten wir das Prinzip der Nachhaltigkeit, erklären den Begriff und führen Beispiele auf. Des Weiteren erklären wir, was eine Nachhaltigkeitsagenda von Unternehmen beinhalten sollte und welche Vorteile sich dadurch ergeben. 

Eine Definition: Was bedeutet der Begriff Nachhaltigkeit?

Der Begriff „Nachhaltigkeit" stammt ursprünglich aus der Forstwirtschaft und wurde erstmals im 18. Jahrhundert von Hans Carl von Carlowitz verwendet. Er beschrieb damit eine Form der Bewirtschaftung von Wäldern, bei der nur so viel Holz geschlagen wird, wie nachwachsen kann, um die Ressource langfristig zu erhalten. Heutzutage hat sich der Begriff jedoch weit über die Forstwirtschaft hinaus entwickelt: Er bezieht sich auf das weitreichende Prinzip, dass menschliche Aktivitäten so gestaltet werden sollten, dass sie die Bedürfnisse der heutigen Generation befriedigen, ohne die gleiche Möglichkeit für zukünftige Generationen zu gefährden. 

Nachhaltigkeit basiert auf der Idee, dass ökologische, soziale und wirtschaftliche Systeme miteinander verbunden sind und im Gleichgewicht gehalten werden müssen, um langfristiges Wohlergehen zu gewährleisten. Im Allgemeinen umfasst es die folgenden Prinzipien:  

Umweltschutz:  

  • Schutz der natürlichen Ressourcen 

  • Reduzierung von Umweltverschmutzung 

  • Erhaltung der biologischen Vielfalt 

  • Langfristige Gesundheit der Ökosysteme  

Soziale Gerechtigkeit:  

  • Gerechte Verteilung von Ressourcen und Chancen für alle Menschen, unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft oder sozialem Hintergrund und inklusive des Zugangs zu Bildung, Gesundheitsversorgung, sauberem Wasser und anderen grundlegenden Bedürfnissen 

Wirtschaftliche Stabilität:  

  • Langfristig stabile Wirtschaft, die nicht auf übermäßigem Ressourcenverbrauch oder Ausbeutung von Arbeitskräften basiert 

  • Rentable Unternehmen, die die Umwelt nicht belasten oder soziale Ungleichheiten verschärfen 

Was bedeutet „grün“?  

Wer sich fragt „Was bedeutet Nachhaltigkeit” fragt sich im nächsten Schritt „Und was bedeutet grün?” – denn meist werden diese Begriffe synonym verwendet. Der Begriff „grün" wird oft im Zusammenhang mit Umwelt- und Nachhaltigkeitsfragen verwendet und bezieht sich auf Praktiken, Produkte oder Initiativen, die darauf abzielen, die Umweltbelastung zu verringern oder natürliche Ressourcen zu erhalten. Hier sind einige Bedeutungen des Begriffs:  

  • Umweltfreundlichkeit: „Grün" kann bedeuten, dass etwas umweltfreundlich ist, es also einen geringeren ökologischen Fußabdruck im Vergleich zu alternativen Produkten oder Praktiken hat. Zum Beispiel können „grüne" Gebäude energieeffizient sein und erneuerbare Energiequellen nutzen, um ihren Energieverbrauch zu reduzieren.  

  • Nachhaltigkeit: Der Begriff „grün" wird oft synonym mit Nachhaltigkeit verwendet. Ein „grünes" Produkt oder eine „grüne" Initiative kann darauf abzielen, langfristige ökologische, soziale und wirtschaftliche Vorteile zu schaffen, ohne die Ressourcen für zukünftige Generationen zu erschöpfen.  

  • Umweltbewusstsein: Der Begriff „grün" kann auch auf eine Bewusstseins- oder Lebensweise hinweisen, die sich um Umweltschutz und Nachhaltigkeit dreht. Menschen, die „grün" leben, bemühen sich, ihren persönlichen ökologischen Fußabdruck zu minimieren, indem sie z. B. öffentliche Verkehrsmittel nutzen, recyceln oder vegetarisch bzw. vegan essen. 

Hinweis: Der Begriff „Greenwashing” bedeutet, dass Organisationen sich nach außen als nachhaltig darstellen, ohne aber tatsächlich entsprechende Maßnahmen umzusetzen. Das Europäische Parlament hat eine Richtlinie verabschiedet, die Greenwashing erschwert. Konkret bedeutet das, dass man sich oder ein Produkt in der Werbung nicht als umweltfreundlichen bezeichnen darf, wenn es nicht nachgewiesen werden kann.  

Back to Business: Was bedeutet Nachhaltigkeit für Unternehmen? 

Für Unternehmen bedeutet Nachhaltigkeit weit mehr als nur ein paar umweltfreundliche Praktiken oder das Einhalten von Vorschriften. Es geht vielmehr um einen ganzheitlichen „gelebten” Ansatz, der ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt. Dabei handelt es sich um die zentralen ESG-Faktoren (Environmental, Social, Governance), anhand derer Unternehmen heutzutage bewertet werden, unter anderem auch von Kunden und Investoren, und die deren Zukunfts- sowie Wettbewerbsfähigkeit beeinflussen. 

Deshalb ist es Aufgabe von Unternehmen, klare und messbare Nachhaltigkeitsziele festzulegen, diese zu verfolgen und auch immer wieder zu überprüfen. Daher ist das Thema Nachhaltigkeit keines, das Unternehmen einfach mal so nebenbei handhaben können, sondern gehört in die übergreifende Unternehmensstrategie implementiert. 

Bereiche für Nachhaltigkeitsziele von Unternehmen 

Umweltschutz und Ressourcenschonung: Ein nachhaltiges Unternehmen bemüht sich aktiv um den Schutz der Umwelt und versucht seinen ökologischen Fußabdruck durch Maßnahmen zu reduzieren.  Dies kann beispielsweise bedeuten:  

  • Emissionen reduzieren 

  • Erneuerbare Energien einsetzen, z. B. Photovoltaik 

  • Ressourcenverbrauch optimieren bzw. senken 

  • Abfall vermeiden 

  • Nachhaltiges Ressourcenmanagement fördern 

Soziale Verantwortung: Nachhaltige Unternehmen achten nicht nur auf die Umwelt, sondern auch auf ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft. Konkret fallen hierunter unter anderem die folgenden Punkte:  

  • Faire Arbeitsbedingungen schaffen (Entlohnung etc.) 

  • Arbeitsrechte und -standards einhalten 

  • Menschenrechte in der Lieferkette respektieren 

  • Vielfalt und Inklusion fördern (Schulungen etc.) 

  • Soziale Projekte in Gemeinden unterstützen 

Wirtschaftliche Stabilität: Unternehmen streben langfristige Rentabilität und Wettbewerbsfähigkeit an, sollten dabei aber nicht die Bedürfnisse kommender Generationen vernachlässigen und sich stets die Frage stellen „Was bedeutet Nachhaltigkeit für mein Unternehmen und für dessen Zukunft?”. Um diese Balance zu gewähren, bieten sich die folgenden Möglichkeiten an:  

  • Nachhaltige Geschäftsmodelle entwickeln 

  • In die Entwicklung innovativer und nachhaltiger Lösungen investieren, wie zum Beispiel die Entwicklung digitaler Software für die Effizienzsteigerung 

  • Langfristige Partnerschaften und Beziehungen pflegen   

Lieferantenmanagement und Beschaffung: Unternehmen sollten versuchen, sicherzustellen, dass ihre Lieferanten nachhaltige Praktiken einhalten und ethische Standards in Bezug auf Arbeitsbedingungen, Menschenrechte und Umweltschutz einhalten. Dies können sie durch Audits, Zertifizierungen und Partnerschaften mit nachhaltigen Lieferanten erreichen. 

Transparente Kommunikation und Berichterstattung: Unternehmen sollten offen über ihre Nachhaltigkeitsbemühungen kommunizieren und regelmäßig über ihre Fortschritte und Herausforderungen berichten, zum Beispiel über regelmäßige ESG-Reports. Dies schafft Vertrauen bei den Stakeholdern und ermöglicht es dem Unternehmen, Feedback zu erhalten und sich kontinuierlich zu verbessern.  

Welche Vorteile ergeben sich für Unternehmen durch eine Nachhaltigkeitsagenda? 

Durch effizientere Ressourcennutzung und diversifizierte Lieferketten können nachhaltig agierende Unternehmen unter anderem langfristige Wettbewerbsvorteile erlangen. Denn Verbraucher, Investoren und auch Kunden werden zunehmend aufmerksam auf die Nachhaltigkeitspraktiken von Unternehmen und bevorzugen oft solche, die sich für Umweltschutz und soziale Verantwortung einsetzen. Dadurch können sich neue Märkte und Kundensegmente öffnen. Gleiches gilt für zukünftiges Personal, denen die Umwelt immer wichtiger wird: Nachhaltige Unternehmen sind attraktiver auf dem Arbeitsmarkt. Ein Engagement für die Umwelt stärkt somit das Image eines Unternehmens und erhöht seinen Markenwert.  

Fazit 

Was bedeutet nun Nachhaltigkeit? Dieses Konzept ist für Unternehmen von entscheidender Bedeutung, nicht nur aus ethischen, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen. Ein umfassender Ansatz, der ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt, bringt langfristige Erfolge und Wettbewerbsvorteile mit sich. Indem Unternehmen ihre Aktivitäten und Geschäftsmodelle an den Prinzipien der Nachhaltigkeit ausrichten, tragen sie nicht nur zum Schutz unserer Umwelt und Gesellschaft bei, sondern schaffen auch eine nachhaltige Zukunft für sich selbst und kommende Generationen. 

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Tatjana Müller, Content Managerin bei ENVIRIA, steht vor bunter Wand mit ENVIRIA-Logo.

Content Managerin

Tatjana Müller

Tatjana Müller ist Content Managerin bei ENVIRIA und erstellt vielfältige Inhalte und Textformate rund um das Thema Photovoltaik. Ihr Know-how in technischen Themen eignete sie sich in jahrelanger Tätigkeit als Redakteurin für die IT-Branche an, die sie unter anderem zur Expertin in Solarthemen machte. Als Content Managerin liebt sie das kreative Aufbereiten von komplexen Inhalten genau so wie Podcasts und Zugreisen durch Europa.

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