Solar aufs Dach? Diese 6 Voraussetzungen muss Ihre Dachfläche für Photovoltaik erfüllen

In Unternehmen finden sich überall Optimierungspotentiale: Sollen Mitarbeitende über mehr Know-how verfügen, ermöglicht man ihnen eine Weiterbildung. Sind Prozesse nicht effizient genug, verschlankt man sie – sowohl aus Zeit- als auch Kostengründen. Dass sich ein besonderes Optimierungspotential auf den Gewerbedächern Deutschlands versteckt, ist den meisten wohl aber noch nicht bewusst. Uns jedoch schon. 

Eine Solaranlage auf dem Dach des eigenen Unternehmens bringt zahlreiche Vorteile mit sich: Langfristig stabilere und günstigere Strompreise, mehr Unabhängigkeit vom Energiemarkt und ESG-Konformität – um nur ein paar zu nennen. Allerdings gehören zur Planung einer Photovoltaik-Anlage einige Schritte, die man auf dem Weg zu umweltfreundlichem Grünstrom nicht überspringen sollte. Allem voran betrifft das die Frage, ob das Dach die Voraussetzungen für eine PV-Anlage erfüllt. Wir haben die wichtigsten Punkte für Sie zusammengefasst.  

1. Ist eine Dachsanierung vorab notwendig?  

Wenn Sie planen, eine Photovoltaik-Anlage auf Ihrem Dach zu installieren, sollten Sie sichergehen, dass dieses auch die nächsten 15 bis 20 Jahre keine Sanierung benötigt. Alles andere würde zu höheren und unnötigen Kosten führen, da man die PV-Anlage entsprechend abbauen und wieder aufbauen müsste. Ist Ihr Unternehmensdach also baufällig, sollte eine Sanierung vor der Montage einer PV-Anlage erfolgen – allein schon aus Sicherheitsgründen, wie auch der nächste Punkt zeigt.  

2. Ist die Dachstatik geprüft?  

Eigengewicht, Windlast, im Winter potenzielle Schneelast: Ein Dach muss auch ohne PV-Anlage bereits viel aushalten. Bevor Sie mit der Planung einer Photovoltaik-Anlage beginnen, sollten Sie daher ein besonderes Augenmerk auf die Dachstatik legen und diese von Experten prüfen lassen. Anderenfalls riskieren Sie, dass die Tragkraft des Dachs nicht mehr ausreicht. Vor allem bei Flachdächern, auf denen die schrägen Gestelle gemeinsam mit den Solarmodulen eine weitere Angriffsfläche für Wind bieten, ist die Prüfung der Statik eine unerlässliche Voraussetzung für Photovoltaik. Wenn Sie die erforderlichen Statikunterlagen nicht mehr zur Hand haben, können Sie diese beim Bauamt oder beim verantwortlichen Bauunternehmen anfragen.  

3. Funktioniert eine PV-Anlage auf meinem Flachdach?  

Dachausrichtung und Dachneigung haben einen unmittelbaren Einfluss auf die Erträge einer Photovoltaik-Anlage. Wer jetzt denkt, durch die erforderliche Neigung seien nur Schrägdächer geeignet für Solaranlagen, dem möchten wir die Sorge nehmen: Auf Flachdächern, die wohl den Großteil von Industriedächern ausmachen, lassen sich die Solarmodule für einen höchstmöglichen Ertrag durch spezielle Montagesysteme in die richtige Position bringen. So erfüllen auch Unternehmensdächer die Voraussetzung für Photovoltaik. 

Grundsätzlich erzielt man die höchsten Erträge, wenn die Sonnenstrahlen im 90-Grad-Winkel auf die Solarmodule treffen. Ideal ist eine Ausrichtung der Solarmodule von 30 Grad gen Süden. Aber auch Module, die Richtung Westen oder Osten schauen, ermöglichen gute Stromerträge.   

4. Kann es zu Verschattungen kommen?  

Um die höchstmöglichen Stromerträge zu erzeugen, sollten Solarmodule frei von jeglichen Verschattungen sein. Schornsteine, Antennen, Bäume, Nachbarhäuser oder auch andere Solarmodule können falsch angebracht für Verschattungen sorgen und damit die Leistung einer Photovoltaik-Anlage drosseln.  

Auch wenn es nur ein kleiner Schatten ist, kann dieser hochgerechnet viel ausmachen: Es reicht nämlich aus, dass die Leistung eines einzigen Solarmoduls abfällt, damit die Leistung des ganzen Modulstrangs beeinträchtigt wird. Zudem sollte man im Hinterkopf behalten, dass sich Schatten je nach Sonnenstand verändern und dadurch größer oder kleiner werden.  

5. Ist die Dachgröße (und somit mögliche Größe der PV-Anlage) ausreichend?  

Haben Sie Ihren Strombedarf ausgerechnet bzw. ausrechnen lassen? Dann besteht nun noch die Frage, ob Ihre Dachfläche genug Platz für eine Photovoltaik-Anlage mit der entsprechenden Leistung bietet. Doch auch wenn Ihre verfügbare (Dach)Fläche zu klein ist, besteht kein Grund für Verdruss: Über einen Stromliefervertrag, auch Power Purchase Agreement (PPA), können Sie den restlichen Strom hinzukaufen.  

Ist Ihre Dachfläche „zu” groß? An den Anführungszeichen merken Sie, dass dies theoretisch gar nicht möglich ist. Produzieren Sie mit einer Solaranlage auf dem Dach mehr Strom als eigentlich benötigt, haben Sie zwei Optionen: Entweder Sie speisen den überschüssigen Strom ins öffentliche Netz ein und erhalten dafür eine Einspeisevergütung oder aber Sie „lagern” diesen in einem Stromspeicher, um ihn zu einem späteren Zeitpunkt zu nutzen.  

Hinweis: Für eine Zusammenarbeit mit ENVIRIA sollte Ihre Projektfläche eine Mindestgröße von 1.000 Quadratmetern aufweisen.  

6. Ist meine Dacheindeckung auch kein Hindernis?  

Diese Frage ist schnell beantwortet: Wenn Ihre Dachfläche wie viele Industriedächer mit Metall, Bitumen, Kunststoff oder Kies eingedeckt ist, kann die Montage einer Photovoltaik-Anlage problemlos erfolgen. Selbst Flächen mit Dachbegrünung stellen kein Hindernis für eine PV-Anlage dar. Jedoch ist aus versicherungstechnischen Gründen zu berücksichtigen, dass Dacheindeckungen wie Bitumen oder bestimmte Folien brennbar sind und entsprechend für Sicherheitsvorkehrungen zu sorgen ist.