PV Guide

5 Vorteile von Elektromobilität für Gewerbe, Immobilien und Fuhrparks: Wie Unternehmen von E-Ladelösungen mit Photovoltaik profitieren

Jan Brendel

Content Manager

Veröffentlicht

Bereits im Masterplan Ladeinfrastruktur II1 vom Oktober 2022 legt die Bundesregierung fest, dass bei ohnehin vorhandenen Mitarbeiterparkplätzen von Unternehmen und Behörden die Ladeinfrastruktur in Sachen Elektromobilität eine wichtige Rolle spielt. Im Zielplan ist definiert, dass bis Ende 2025 rund ein Viertel aller Mitarbeiterparkplätze in Deutschland mit einer Ladeinfrastruktur ausgestattet sein soll. Auch gesetzlich ist dies manifestiert, beispielsweise im Gesetzesentwurf des GEIG2. E-Mobilität ist also ein signifikanter Teil der Energiewende, u.a. weil der Verkehrssektor 2021 noch mit rund 19,4 % an den Gesamtemissionen in Deutschland beteiligt war.3 

Neben dem positiven Beitrag für die Klimaziele und der Einhaltung von ESG-Auflagen bietet E-Mobilität für Unternehmen einige Vorteile, betrachtet man beispielsweise entscheidende Kosteneinsparungen durch intelligenten Stromeinkauf. Wird eine eigene Ladeinfrastruktur mit Solarenergie aus Photovoltaik-Anlagen kombiniert, profitieren Unternehmen außerdem von nützlichen Synergie-Effekten.

 

Was Sie in diesem Artikel erwartet 

Die Einführung von Elektromobilität in Unternehmen und Gewerbe bringt nicht nur ökologische Vorteile mit sich, sondern beeinflusst auch wirtschaftliche und soziale Aspekte sowie die Erfüllung von ESG-Zielen positiv. Mitarbeiterfahrzeuge oder den Fuhrpark während längeren Standzeiten einfach und bequem aufzuladen ist nicht nur umweltfreundlich.

Es lassen sich durch die intelligente Steuerung der Stromabgabe und somit die Nutzung von besonders günstigen Zeitfenstern Kosten sparen. Zusätzlich ist es möglich, den Großteil des Stroms aus erneuerbaren Energien zu beziehen. Wir haben die Vorteile der Elektromobilität für Unternehmen mit Photovoltaik zusammengefasst.

Vorteile von Elektromobilität für Ihr Unternehmen: Wie Sie das Potential von E-Ladelösungen und Photovoltaik nutzen

1. Kosten sparen und Energie effizient einsetzen – mit intelligentem Lastmanagement 

Strom ist grundsätzlich günstiger als Benzin und Diesel – und das auch, wenn man Elektrofahrzeuge an Schnellladesäulen mit DC (Gleichstrom) auflädt. Die Implementierung eines intelligenten Lastmanagementsystems bietet Unternehmen außerdem die Möglichkeit, noch mehr Kosten einzusparen und gleichzeitig die Energieeffizienz gezielt zu steigern. Doch was heißt das genau? Das sogenannte Lastmanagement steuert die Ladezeiten für Elektrofahrzeuge auf vielfältige Art und Weise: 

  • Stromverteilung: Es verteilt den verfügbaren Strom sinnvoll auf alle angeschlossenen Fahrzeuge und Abnehmer. 

  • Günstiger Stromeinkauf: Es erkennt Zeiten mit niedriger Nachfrage auf dem Strommarkt (dem sogenannten „Spotmarkt”): So wird Strom automatisch günstig und Börsen-optimiert eingekauft und Sie profitieren von kosteneffizienten Stromtarifen und damit deutlichen finanziellen Vorteilen. Das ist besonders ausschlaggebend, wenn Sie große Flotten und Fuhrparks regelmäßig aufladen und vornehmlich oder ganz auf Elektromobilität setzen. 

  • Reduzierter Strombezug: Es optimiert die Nutzung von Stromressourcen, indem es den Energiebezug während kostenintensiven Spitzenzeiten mit hoher Last minimiert und herunterfährt.  

E-Mobilität und Photovoltaik: Synergieeffekte erschließen  

Nutzen Sie darüber hinaus Photovoltaik für Ihre Stromerzeugung, ist es möglich, Fahrzeuge zu Produktionshochzeiten Ihrer Photovoltaik-Anlage – beispielsweise zur Mittagszeit – PV-optimiert zu laden und damit den Strom direkt aus der Sonnenenergie zu beziehen. PV-Anlagen können Sie übrigens ohne eigenes Investment mieten oder je nach Energiebedarf Ihr Dach an einen externen Anbieter verpachten. Der Strombezug ist in beiden Fällen über einen Stromliefervertrag geregelt. 

Mit Photovoltaik verwenden Sie also Ihre eigene Energie direkt vor Ort – nachhaltig und umweltfreundlich. Dieses Prinzip versteht man auch als Demand Response (kurz: DR), da der Stromverbrauch sich nicht nach dem Bedarf richtet, sondern die Stromnachfrage auf Zeiten gerichtet wird, in denen mehr Grünstrom verfügbar und die generelle Nachfrage geringer ist: Die Erzeugung bestimmt also den Verbrauch. 

Ladeinfrastruktur mit Stromspeicher optimal ergänzen 

Mit der Ergänzung der Ladeinfrastruktur durch einen Stromspeicher erlangen Unternehmen oder Immobilienbesitzer auf ihrer Liegenschaft noch mehr Unabhängigkeit. So kann der Stromspeicher mit günstigem Strom von der PV-Aufdachanlage oder zu Zeiten von günstigen Preisen am Spotmarkt aufgefüllt werden. Voraussetzung hierfür ist zudem ein dynamischer Stromtarif, um besonders bei energieintensiven Betrieben den Einkauf von Grünstrom zu gewährleisten. Da ein dynamischer Stromtarif den Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtverbrauch erhöht, bietet dies mehr Flexibilität und auch Kostenvorteile. 

Relevant ist das beispielsweise für Unternehmen mit Transportflotten, die auf schnelles Aufladen mit Gleichstrom (DC) angewiesen sind. Hierzu gibt es immer wieder Fördermittel. So bestand bis Ende 2023 die Möglichkeit, über die „Förderrichtlinie Elektromobilität” eine Förderung über das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) zu beantragen, wenn alle Kriterien (z. B. mindestens 50 kWp Leistung für ausschließlich DC-Ladepunkte) erfüllt sind. Die Freigabe neuer Fördergelder bleibt abzuwarten.

2. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Handeln Sie zukunftsorientiert

Die Integration einer Ladeinfrastruktur mit Elektromobilität stärkt Ihre Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Denn Sie positionieren sich proaktiv und vorausschauend in Bezug auf regulatorische Entwicklungen: Handeln Sie bereits frühzeitig, müssen Sie sich zukünftig nicht mehr um eintretende gesetzliche Regularien sorgen. Denn bereits jetzt hat die Bundesregierung Ziele festgelegt, die Unternehmen in Sachen E-Mobilität in die Verantwortung nehmen – und diese auch gesetzlich vorgeschrieben (GEIG)4. Im Zuge des Klimaschutzes soll bis 2030 die nötige Ladeinfrastruktur geschaffen werden: Für den Arbeitsplatz ergibt sich ein Bedarf an etwa 2,5 bis 2,7 Mio. Ladepunkten5, die dementsprechend die Infrastruktur von Betrieben und Immobilien betreffen. 

Außerdem trägt eine effiziente Ladeinfrastruktur als Ergänzung zu einer Photovoltaik-Anlage zu langfristiger Widerstandsfähigkeit gegenüber dem sich ständig ändernden Markt bei: Sie produzieren ohne Aufwand Ihre Energieressourcen selbst, nutzen sie optimal und, wenn nötig, kaufen Sie diese preisgünstig ein. Das macht Ihr Unternehmen nicht nur zu einem Vorreiter in Sachen Elektromobilität, sondern auch unabhängiger und wettbewerbsfähiger. 

3. Anreize für Mitarbeitende, Kundschaft und Geschäftspartner fördern

Das kostenfreie oder vergünstigte Aufladen von Elektroautos am Arbeitsplatz ist bereits seit 2017 steuerfrei – und bietet einen echten Benefit für Mitarbeitende, Kundschaft und Geschäftspartner. Sie erleichtern es allen Besuchern Ihres Standortes bequem und einfach, Fahrzeuge an E-Ladesäulen zu „tanken”, Stillstandzeiten der Elektrowagen optimal zu nutzen und CO2 mit günstigen grünen Ladezeitfenstern einzusparen. Gleichzeitig setzen Sie ein sichtbares Zeichen für mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz: Als Arbeitgeber gestalten Sie den Wandel hin zu mehr Elektromobilität aktiv mit und machen Ihren Standort mit einer integrierten Ladeinfrastruktur schlichtweg attraktiver. 

Für die letztendliche Abrechnung stehen Ihnen verschiedene Optionen offen: Falls ein Preis für den Strom festgelegt ist, besteht die Möglichkeit, die aufgewendeten Energiekosten entweder monatlich vom Gehalt Ihrer Mitarbeitenden abzuziehen oder direkt an der Ladesäule über eine E-Ladekarte zu begleichen – Letzteres bietet sich zum Beispiel auch für Kunden und Geschäftspartner an. Alternativ ist die Bezahlung mit Kreditkarte, EC-Karte oder via App an modernen Wallboxen möglich.

Ein geldwerter Vorteil könnte lediglich auftreten, wenn Arbeitgeber Wallboxen bei Mitarbeitern zu Hause installieren. Lassen Sie sich in diesem Fall von Profis beraten, bevor Sie in die konkrete Umsetzung starten und erstellen Sie einen Plan, wie Sie Ihre Mitarbeitervorteile in Bezug auf E-Mobilität ausgestalten möchten. Ein starker Partner übernimmt im Regelfall die Abrechnung für Sie, sodass Sie den internen Aufwand gering halten.

4. Umweltfreundlichkeit: E-Mobilität und Photovoltaik tragen zum Klimaschutz bei

Eine vom Fraunhofer-Institut im Auftrag des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) durchgeführte Studie hat gezeigt, dass das Aufladen von Elektrofahrzeugen am Arbeitsplatz positive Auswirkungen auf die Treibhausgasemissionen von Unternehmen hat. Dies liegt daran, dass das Laden während des ausgewählten Zeitfensters der Mittagszeit, wenn das Elektrofahrzeug ohnehin am Arbeitsplatz steht, zu entscheidenden CO2-Einsparungen führt: Zu dieser Zeit ist der Anteil erneuerbarer Energien wie PV-Strom aus Sonnenergie im Stromnetz nämlich besonders hoch. Kombinieren Sie Elektromobilität mit Photovoltaik, beziehen Sie Ihre Energie zudem ohne Umwege direkt vom Dach und produzieren grüne Energie einfach an Ihrem Standort – wie bereits zuvor dargelegt. Zudem sparen Sie sich mit PV-Strom vom eigenen Dach Umlagen, Steuern und Abgaben: Darunter fallen zum Beispiel Stromsteuer, Konzessionsabgabe oder auch Netzentgelte. 

Studien belegen: Wenn alle Fahrzeuge im ländlichen Raum elektrifiziert sind, lassen sich bei einem beispielhaften Jahr mit durchschnittlichen Witterungsverhältnissen ca. drei Millionen Tonnen CO2-Äquivalente einsparen.6 E-Mobilität und Photovoltaik wirken sich demnach positiv auf die Umweltbilanz aus und tragen des Weiteren zu der Erfüllung von ESG- und CSR-Kriterien bei, die Sie als Unternehmen offiziell belegen und nachweisen müssen.  

5. Neue Geschäftsmöglichkeiten erschließen: Gehen Sie mit gutem Beispiel voran 

Die Implementierung von Elektromobilität eröffnet Unternehmen vielfältige neue Geschäftsmöglichkeiten und auch steuerliche Vorteile. Denn der Ausbau von Ladestationen bietet die Chance, zusätzliche Einnahmen zu generieren, zum Beispiel indem Unternehmen ihre Ladeinfrastruktur auf Parkplätzen für die breite Öffentlichkeit zugänglich machen. Das ist zum Beispiel durch Kooperationen mit ansässigen Hotels, Einzelhändlern oder Logistikdienstleistern in der unmittelbaren Umgebung möglich. Diese sind schließlich in der Lage, auch ihren Kunden oder Mitarbeitenden Lademöglichkeiten anzubieten.  

Die Positionierung als Vorreiter in der Elektromobilität wirkt sich zudem positiv auf die Gewinnung von Kunden- und Geschäftspartnern aus. So haben Unternehmen, die nachhaltige Praktiken in ihre Betriebsabläufe integrieren und sich damit deutlich umweltbewusst positionieren, klare Vorteile, um zukunftsorientierte Kooperationen zu schließen und diese auch langfristig erfolgreich zu halten.  

Je nach Geschäftsausrichtung und Produkt beeinflusst dies auch die Wahrnehmung von Endkunden, denn Verbraucher beziehen mittlerweile die übergreifenden Werte eines Unternehmens in ihre Kaufentscheidung mit ein. Das macht bei steigendem Wettbewerb einen echten Unterschied für den Erfolg Ihres Geschäfts und Sie gehen mit gutem Beispiel voran. 

Fazit

Zusammengefasst ist es für Unternehmen ratsam, frühzeitig auf Elektromobilität zu setzen und eine Ladeinfrastruktur an Standorten zu integrieren. In Kombination mit Photovoltaik-Lösungen und weitergehenden Ergänzungen wie Stromspeichern profitieren Unternehmen nicht nur von Kostenvorteilen durch günstigen Stromeinkauf, mehr Unabhängigkeit und einer gesteigerten Attraktivität für Mitarbeitende, Kunden und Geschäftspartnerschaften, sondern auch von einem positiven Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels. Denn sichtbare und effektive Zeichen für mehr Nachhaltigkeit fallen in vielerlei Hinsicht immer mehr ins Gewicht. Hinzu kommt, dass Sie sich bezüglich gesetzlicher Regelungen absichern, denn die Bundesregierung hat die E-Mobilität als entscheidenden Faktor definiert, um die Klimaziele zu erreichen.

Laden eines E-Autos

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E-Mobilität und Photovoltaik bieten etliche Vorteile für Unternehmen und Immobilien und dennoch ist die Integration nicht nur in der Umsetzung komplex. Diverse bürokratische und regulatorische Hürden fallen an, die schnell zu hohen internen Aufwänden führen und Ihre Mitarbeitenden oder Sie selbst von ihren eigentlichen Aufgaben ablenken.

Mit PV-Experten an Ihrer Seite geben Sie diese zeitfressenden Aufgaben einfach ab. Alle Schritte des Projekts werden aus einer Hand erledigt und gesteuert, während Sie sich einfach zurücklehnen.  

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Content Manager

Jan Brendel

Content Manager Jan Brendel kreiert diverse Inhalte zu den Themen erneuerbare Energien, Solar und Photovoltaik bei ENVIRIA. Als Texter und Autor arbeitete er bereits in unterschiedlichen Branchen und erlangte über die Jahre ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse und Anforderungen von Unternehmen. Er erstellte unter anderem wissenschaftliche Ausarbeitungen im Bereich Industrie und produzierendes Gewerbe (Maschinen- und Anlagenbau, Logistik uvm.). Seine Leidenschaft für Musik ist mindestens genauso groß wie die für die Energiewende von Firmen.

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